Work „Arms down“ to be featured in exhibition 2022
– english text below –
Artist – Paris Giachoustidis
(*born November 15.11.1990, in Serres/Greece)
series: „drawings“
object: Hahnemühle Papier, Pencil and on paper
title – „Arms Down !“
size: 140,0 cm x 100,0 cm
signed, dated 2020
Es ist nicht leicht, einen Schlüssel in den Arbeiten von Paris Giachoustidis zu finden. Es herrscht ein Neben oder Übereinander von technisch brillanten Schichten, Motiven oder Aspekten. Figurative und abstrakte Elemente stehen neben oder übereinander, Tiefe und Fläche stehen ebenso im vermeintlichen Widerspruch wie klassische Malerei und naive Kunst. Ziel ist es nicht Motive Fotorealistisch darzustellen, sondern sich mit Hilfe der eigenen Perspektive, die im Internet oder im Alltag gefundene Fotografien, künstlerisch anzueignen. Die Motive werden stets in einer anderen Technik „gestört“, könnte man meinen. Ein Risiko des Scheiterns – also einer Vernichtung mühevoller Vorarbeiten ist immer gegeben. Es geht es ihm darum, eine eigene Ästhetik zu entwickeln, was dazu führt das wir unsere Sehgewohnheiten hinterfragen und über Malerei und Zeichnung an sich nachzudenken.
Typisch für die Arbeiten des Künstlers ist allerdings, dass er viele Bezugspunkte ebenso wie thematische Vorlagen aus technologiebasierter Interaktion, Bildern und (Kurz)texten aus dem Internet herleitet und eben nicht schwerpunktmäßig aus der persönlichen Interaktion oder Erlebnissen. Diese Distanz des Künstlers zu den Inhalten seiner Arbeit ermöglicht andererseits genau dieses Neben einander von Realistischem und Idealistischen, und zwar sowohl im technischen als auch im thematischen Sinn. Und dadurch wird auch erst das spielerische Element, das charakteristisch für seine Arbeiten ist, ermöglicht. Er hält uns einen Zerrspiegel vor und serviert uns in spielerischer Form Paradoxien und Antagonismen. Die großen Themen behandelt er nicht als philosophischen Weltentwurf, sondern als kommentierte Splitter unserer digitalen Realität.
excerpts – original Text Peter Ungeheuer
Born in 1990 in Serres, Greece, Paris Giachoustidis‘ artistic practice was predominantly influenced by the 1990s, its internet aesthetic and the Young British Artists. As a ‚digital native‘ the Berlin-based artist mostly works with existing images that he finds online through algorithms and on social media. He is using historical images as well as contemporary footage, advertisments and stock photos as starting point for his compositions. A crucial aspect in Giachoustidis‘ work is the appropriation process, achieved through manipulations of the original material – a „destruction“, as he says, of a seemingly perfect surface. „I like to disturb prevailing viewing habits and add supposedly ugly elements to the original composition and harmony: For me, this creates a harmonious balance in which the coexistence and intertwining of beauty and ugliness is revealed both in terms of content and composition.“